Reitpädagogik
Reitsattel für die Reitpädagogik
Der Förderverein FoME (Friends of Maria Ebene) hat unsere Reitpädagogik mit einem Sponsoring unterstützt. Im Namen vom Team und unseren Patient/innen bedanken wir uns herzlich für diese Unerstützung bei unseren Gönnern.
Das Pferd spiegelt Befindlichkeiten
In mehreren Trainingseinheiten können Interessierte – Pferde bzw. Pflege und Umgang mit ihnen kennenlernen.
Der Stall ist ein Arbeitsbereich in der Soziotherapie, der von einer Patientengruppe betreut wird. Zu den „Routine- Stallarbeiten“ gehören z.B. ausmisten, füttern, Pferdepflege, Pferde auf die Weide bringen, Zaun richten.
Patient/innen werden in der Reitpägdagogik dazu angeregt, ihr eigenes – das Verhalten des Tieres bzw. seine Reaktion auf bestimmtes Verhalten wahrzunehmen, das eigene Körpergefühl (wieder-) zu entdecken und Beziehung (wieder-) zu erlernen.
In der ersten Trainingseinheit wird mit Information und Aufklärung über das Verhalten und die Eigenheiten des Pferdes begonnen. Es geht darum Kontakt zum Pferd zu finden. Das Ansprechen wird so geübt, dass das Pferd aufmerksam wird. Mit Ansprechen understen Berührungen an Schultern und Hals wird nachgespürt, wie sich dass Fell anfühlt, wie das Pferd darauf reagiert wenn es berührt wird, man spürt die Wärme die der Pferdekörper ausstrahlt.
Besonders wichtig dabei ist auf die Gefahrenzonen beim Pferd zu achten: z.B. vorne bei der Blesse oder hinten beim Schweif – das Pferd muss spüren wo sich der Mensch aufhält da es einen anderen Sehwinkel und tote Winkel im Blickfeld hat.
Langsam wird eine Beziehung aufgebaut durch Kontakt aufnehmen, dabei werden unterschiedlichste Ängste sowohl beim Pferd als auch beim Menschen abgebaut. Geübt wird auch richtiges Verhalten beim – und am Pferd.
Letztendlich gehört auch das Erlernen und die Bereitschaft des/der Patienten/in zur Pferdepflege zu den grundsätzlichen Voraussetzungen um das Angebot der Reitpädagogik nutzen zu können. Dazu zählt beispielsweise Striegeln, Fell aufrauen, Fell bürsten, Langhaar kämmen und Hufe auskratzen. Satteln und Zäumen, Einführung in die Reitlehre sind weitere Schritte in den ersten Trainingseinheiten.
Hoch zu Roß
Für die meisten Patient/innen ist das erste Sitzen auf dem Pferd eine spannende und aufregende Sache. Der Reitpädagoge führt dann das Pferd, damit der zukünftige Reiter den Bewegungsablauf des Pferdes kennenlernt. Es folgen Übungen um einen korrekten Sitz (Balancesitz) zu erlangen, wobei auch auf Fersenkorrektur und verschiedene Hilfen beim Reiten (Gewichtshilfe, Schenkelhilfe, Zügelhilfe) geachtet wird.
Nach der Einführung in die richtige Zügelhaltung kann der/die Patient/in schließlich das Pferd selbständig im Schritt reiten, ohne direkte Unterstützung des Trainers.
Den Abschluss der ersten Trainingseinheit bildet die Aufklärung über die Reitplatzregeln, z.B. in in der Mitte des Platzes wird auf und abgestiegen, oder – verschiedene Buchstaben am Koppelzaun befestigt – dienen als Leitsystem bei Wendungen oder Richtungswechsel.
Schwerpunkte der Reitpädagogik liegen im Einüben von Konzentration, Ausdauer, Vertrauen aufbauen, mit dem Pferd im Bewegungsablauf in Einklang kommen, gute körperliche Kondition erreichen. Im Umgang mit den Pferden wird auch Verantwortung sichtbar. Mensch und Tier mit teilweise unterschiedlichen Bedürfnissen kommen miteinander in Verbindung. Patient/innen werden in unterschiedlichen Situationen mit Ängsten konfrontiert, sowohl eigene Ängste als auch Ängste der Pferde, wenn Menschen nicht in Balance sind.
Erfahrungsbericht eines Patienten “Meine erste Reitstunde”