Jedes Jahr am 31. Mai begehen die WHO und ihre Partnerorganisationen auf der ganzen Welt den Weltnichtrauchertag. 2019 lautet das Schwerpunktthema „Tabakkonsum und Lungengesundheit“. „Die negativen Auswirkungen des Rauchens sind zahlreich: Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit erhöhtem Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko, Lungenerkrankungen und der Schaden, der Passivrauchern zugefügt wird, sind nur ein paar Beispiele“, zählt Primar Dr. Michael Willis, ärztlicher Leiter der Stiftung Maria Ebene, einige der Folgen von Tabakkonsum auf. Laut Zahlen der OECD ist Österreich noch immer das einzige OECD-Mitgliedsland, in dem die Zahl der Raucher/innen weiter steigt – ca. 38 Menschen sterben in Österreich täglich an den Folgen des Rauchens. Das heißt, alle 38 Minuten stirbt ein Mensch in Österreich an den Folgen des Nikotinkonsums. „Grund genug gerade zum Weltnichtrauchertag auf das Problem Nikotinsucht aufmerksam zu machen. In Österreich werden vergleichsweise wenige Anreize zur Prävention geschaffen – wie etwa ein vollständiges Rauchverbot in der Gastronomie. Auch Maßnahmen um den Anteil der Raucher/innen zu reduzieren, gibt es im OECD-Vergleich wenige“, kritisiert Willis.
Unterstützung und Raucherentwöhnung
Die Stiftung Maria Ebene als Vorarlberger Kompetenzzentrum für Suchterkrankungen bietet sowohl suchtpräventive als auch suchttherapeutische Methoden zur Raucherentwöhnung an. Eine dieser Maßnahmen ist das erfolgreiche Programm „NIKOTEEN“ für Jugendliche, das durch die SUPRO – Werkstatt für Suchtprophylaxe, betreut wird. Eine umfassende suchttherapeutische Maßnahme ist das Raucherentwöhnungsprogramm „Wieder frei atmen!… Auf dem Weg zum Nichtraucher“, das seit 2013 im Krankenhaus Maria Ebene angeboten wird und sich als sehr wirksam erwiesen hat. Hier besteht die Möglichkeit nach einem unverbindlichem Erstgespräch und einem individuellen Therapieplan entweder an ambulanten Gruppen- oder Einzelentwöhnungen teilzunehmen. Für sehr starke Raucher bietet die Stiftung Maria Ebene auch eine stationäre Raucherentwöhnung an. „Welche Behandlung zur Entwöhnung die Richtige für einen Patienten ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab – wie etwa von der Anzahl der täglich gerauchten Zigaretten und der Zeitdauer, welche nach dem Aufstehen vergeht, bis die erste Zigarette geraucht wird“, erklärt Primar Dr. Willis. Die Angebote zur Raucherentwöhnung werden von der VGKK, der BVA, der SVB und der SVA gefördert. Das Erstgespräch ist kostenlos, für die weiteren Leistungen muss ein geringer Selbstbehalt bezahlt werden. Dabei gibt es auch seit einigen Jahren eine enge Kooperation mit dem österreichischen Rauchfrei Telefon, das von Montag bis Freitag von 10–18 Uhr zur Verfügung steht. Unter der kostenfreien Nummer 0800 810 013 erhalten Raucher/innen, Exraucher/innen, Angehörige und Interessierte beim Rauchfrei Telefon umfangreiche Informationen zum Thema Rauchen, sowie individuelle Beratungsgespräche, wie das Rauchen am besten beendet werden kann bzw. auch wie man weiterhin nach einem Rauchstopp rauchfrei bleiben kann.
Rauchfreies Krankenhaus Maria Ebene
Die Stiftung Maria Ebene bestätigt ihre Vorreiterrolle beim Schutz von Nichtrauchern: Als erste Gesundheitseinrichtung in Westösterreich hat das Krankenhaus Maria Ebene im Vorjahr die internationale Zertifizierung als „Rauchfreies Krankenhaus“ in Silber erhalten. „Die Zertifizierung war ein logischer Schritt, da sich die Stiftung Maria Ebene bereits seit vielen Jahren in Sachen Nichtraucherschutz und Behandlung der Nikotinabhängigkeit stark engagiert. Gleichzeitig wollen wir mit diesem Schritt auch Vorbild für andere Einrichtungen in Vorarlberg sein“, betont Wolfgang Grabher, MSc, der bei der Stiftung Maria Ebene das „Rauchfreie Krankenhaus“ als Projektleiter betreut. Die Stiftung Maria Ebene hat auch im laufenden Jahr bereits weitere Maßnahmen umgesetzt. Nachdem letztes Jahr eine positive Begutachtung durch das ONGKG, das Österreichische Netzwerk Gesundheitsfördernder Krankenhäuser, stattgefunden hat, ist das Krankenhaus Maria Ebene nun für die höchste internationale Auszeichnung – das Gold-Zertifikat – des „Global Network for Tobacco Free Healthcare Services“ nominiert. Dieses werden Primar Dr. Michael Willis, Stefan Wehinger und Wolfgang Grabher, MSc morgen Mittwoch, den 29. Mai, in Warschau entgegen nehmen.